Die Gründungs­förderung an Hochschulen auf dem Prüfstand: Monitoring und Evaluation

Zur Qualitätssicherung, dem Aufdecken von Verbesserungspotenzialen sowie der Beurteilung der ergriffenen Maßnahmen innerhalb der Gründungsförderung ist ihr systematisches Monitoring und ihre regelmäßige Evaluation unerlässlich. Doch noch immer wird – unabhängig von der Gründungsförderung an Hochschulen – Monitoring und Evaluation zu spät in Vorhaben mitgedacht und bei komplexen Themen ein zu kurzer Evaluationszeitraum gewählt.

Im Gründungsradar wurde gefragt, wie die Hochschulen ihre Gründungsvorhaben und Gründungen im Blick haben beziehungsweise behalten und ob die Gründungsförderung einer Evaluation unterliegt oder nicht. Die Antworten werden hier beschrieben.
 

Monitoring in der Gründungsförderung an Hochschulen
An gut drei Viertel der antwortenden Hochschulen wird dokumentiert, ob aus den Gründungsvorhaben eine Gründung erfolgt – in knapp der Hälfte der Fälle davon standardisiert. An 35 Hochschulen (entspricht 19 Prozent) wird eine Dokumentation erarbeitet, an zehn (entspricht 5 Prozent) findet keine Dokumentation statt und ist auch nicht in Erarbeitung. Ähnlich verhält es sich bei der Nachverfolgung von Gründungen aus der Hochschule: 39 Hochschulen behalten ihre Gründungen standardisiert im Blick, 90 behalten sie im Blick, aber nicht standardisiert, 43 arbeiten an einer Nachverfolgung und zwölf Hochschulen verneinten eine Nachverfolgung.
 

Evaluation in der Gründungsförderung an Hochschulen
Eine Evaluation der Gründungsförderung findet gemäß den Angaben der Hochschulen an nicht einmal der Hälfte der Hochschulen in regelmäßigen Abständen statt, an 31 Prozent in unregelmäßigen Abständen und an 21 Prozent gar nicht. Häufig sind Begutachtung und Selbstberichte gemäß den Zuwendungsbescheiden der großen Förderprogramme von Bund und Ländern verpflichtend.

Der Gründungsradar als Monitoring-Instrument
Ein – nicht abgefragter, aber dennoch offensichtlicher – Indikator für eine Verbesserung im Bereich Monitoring zur Gründungsförderung in den letzten Jahren ist das Ausfüllverhalten im Gründungsradar. Hier lässt sich festhalten, dass in dieser Erhebungswelle neben einer generell gestiegenen Rücklaufquote auch deutlich weniger fehlende Werte vorlagen als in der 2018er Erhebung, obgleich der Fragebogen tendenziell sogar mehr Fragen umfasste. Diese Entwicklung ist in Teilen sicher auch auf die zahlreichen Bewerbungen und damit einhergehenden Informationssammlungen zur EXIST-Potentiale-Ausschreibung zurückzuführen. Aus einigen Rückmeldungen während der Erhebungsphase wissen wir, dass der Gründungsradar und die individuellen Auswertungen für jede Hochschule neben der Informationsgewinnung auch als Benchmark- und Monitoring-Instrument für die Gründungsförderung genutzt werden.